Tipps: Was ist die beste Fotoausstattung für deine Handmade-Produktbilder?

Wenn du Handmade-Produkte, wie Kerzen, Karten, Keramik-Deko oder Plotterlieblingemachst für den Verkauf machst, brauchst du eins: gute Produktfotos! Für deinen Onlineshop oder Etsy, für Instagram, Pinterest, deinen eigenen Blog, Flyer oder für deinen Selbstbedienungen sind sie sehr wichtig. Doch keine Sorge: Du brauchst kein großes Fotostudio und keine teure Profikamera, um hochwertige Bilder zu machen. In diesem Artikel möchte ich dir zeigen, wann Du was wirklich brauchst, um deine DIYs ins beste Licht zu rücken. Vom Smartphone bis zur Lichtbox gebe ich dir Tipps für hochwertige Produktbilder und sage Dir, ab wann doch eine spiegellose oder digitale Spiegelreflexkamera (DSLR) sich lohnt.

Dieser Artikel beinhaltet meine Erfahrungen und mein gesammeltes Wissen mit der Zeit. Doch bin ich auch noch lange kein Profi. Auch ich lerne bei jedem Projekt dazu. Also, wir haben alle klein angefangen, möchte ich daher sagen. Und Dir damit viel Mut machen. Auch ich habe eine Lernkurve durchgemacht. Deswegen siehst Du bei meinen Onlineauftritten auch noch viele alte Bilder, dich nicht so dolle sind. Aber ich lasse sie trotzdem stehen. Es zeigt nämlich meinen Weg. Dabei haben mir viele geholfen, doch im Endeffekt war es auch viel üben und ausprobieren.

Inhalt

  1. Warum gute Produktbilder so wichtig sind (und was du dadurch gewinnst)
  2. Smartphone oder Kamera: was ist besser für deine Produktbilder?
    2.1 Vorteile vom Smartphone
    2.2 Nachteile vom Smartphone
  3. Wann lohnt sich eine richtige Kamera?
  4. Licht ist (fast) alles: So bekommst du strahlend schöne Produktbilder
    4.1 Tageslicht: Die günstigste Profi-Lösung
    4.2 Lichtbox: Dein Mini-Fotostudio für Zuhause
  5. Setaufbau: So erzählst du eine Geschichte mit deinen Produktbildern
  6. Diese kleinen Helfer machen dir das Foto-Leben leichter
  7. Der “Pro-Modus” in Deinem Handy kann hilfreich sein für Deine Produktbilder
    7.1 Tipps für den Pro-Modus
  8. Bildbearbeitung, aber bitte dezent
  9. Beachte noch Rechtliches!
  10. Zusammenfassung: weniger Technik, mehr Konzept

Warum gute Produktbilder so wichtig sind (und was du dadurch gewinnst)

Bevor wir über Technik sprechen, ein klarer Punkt: Deine Bilder entscheiden, ob jemand stehen bleibt oder weiterscrollt. Denn Menschen kaufen oder konsumieren emotional. Und das passiert meist visuell.

Ein liebevoll fotografiertes DIY-Projekt bringt genau das rüber, was du mit deinen Händen erschaffen hast: Persönlichkeit, Qualität und Einzigartigkeit.

Gute Fotos:

  • lassen deine Produkte hochwertiger wirken,
  • machen dir und deinen Lesern Freude
  • steigern die Chance auf Verkäufe, Likes, Shares,
  • sorgen für Wiedererkennung und
  • stärken dein Branding

Smartphone oder Kamera: was ist besser für deine Produktbilder?

Ein gutes Smartphone reicht locker aus, wenn du weißt, wie du es richtig einsetzt. Moderne Handys haben exzellente Kameras, vor allem bei Tageslicht. Doch sie haben bereits alle KI inkludiert und somit können sie auch leicht verfälschen und unnatürlich aussehen. Grundsätzlich ist es auch aber auch natürlich eine Geld- und Geschmacksfrage.

Wann lohnt sich eine richtige Kamera?

Ganz klar: wenn du alles auf einen “next Level” heben willst und langfristig planst. Denn um mit einer spiegellosen Digitalkamera oder einer DSLR Kamera (digitale Spiegelreflexkamera) umzugehen, braucht Zeit, Geduld und Geld.

Wenn Du gern mit Tiefenschärfe, RAW-Bilder oder generell viel mit Unschärfen spielen und damit zeigen möchtest, hier ist ein Profi an Werk, dann lohnt sich eine spiegellose Kamera oder DSLR. Aber wie gesagt: es braucht Übung und Zeit.

Eine Erfahrung von mir in Bezug auf Kooperationen: Marketingabteilungen erkennen durch Deine Inhalte, ob Du professionell unterwegs bist.

Hier habe ich mal das ein und dasselbe Fotoset in Gegenüberstellung Kamera und Smartphone bei natürlichem Licht.

Kameramodell: Canon EOS 6D Mark II
Blendenzahl: F/4.5
Belichtungszeit: 1/100 s
ISO: 800
Brennweite: 50 mm

(Manuelle Einstellung)

Smartphone Samsung Galaxy
Blendenzahl: F/1.8
Belichtungszeit: 1/50 s
ISO: 50
Brennweite: 5 mm

(automatische Einstellung)

Mein Tipp daher für Handmade Anfänger: Starte mit Deinem Handy. Gute Smartphones besitzen auch ein “Pro Modus” mit dem Du spielen kannst. Dazu später mehr. Wenn Du langfristig Produkte verkaufen oder Tutorials fotografieren und filmen willst, kannst Du später immer noch upgraden. Habe ich auch so gemacht. Wichtig ist vielmehr der Setaufbau.

Licht ist (fast) alles: So bekommst du strahlend schöne Produktbilder

Vergiss Filter: Licht ist der beste Beauty-Booster für deine DIY-Fotos! Dunkle Bilder wirken schnell schmuddelig. Helles, weiches Licht hingegen bringt deine Farben, Details und Texturen richtig zur Geltung. Meine Fotos sind zwar oft zu hell, aber ich mag das auch sehr gerne so.

Tageslicht: Die günstigste Profi-Lösung

Fotografiere am besten am Vormittag oder Nachmittag bei indirektem Licht. Zu früh am Morgen oder später am Abend ist das Licht oft sehr warm und kann den Weißabgleich verfälschen. Stell Deinen Aufbau nah ans Fenster, aber ohne direktes Sonnenlicht (vielleicht mit Gardinen das Licht “absoften”).

Tipp: Verwende eine Wetter App, die Dir Bewölkung , Regen und Sonnenschein am Tag aufzeigt. Das nervt mich zwar immer wieder und setzt mich manchmal zeitlich unter Druck, kann aber trotzdem dienlich sein.

Lichtbox: Dein Mini-Fotostudio für Zuhause

Für kleinere Produkte wie Schmuck, Seifen, kleine Deko ist eine Lichtbox perfekt: gleichmäßiges Licht, keine Schatten, neutraler Hintergrund und du bist nicht auf das Wetter angewiesen.

Achte darauf, dass:

  • das Licht einstellbar ist (Farbtemperatur)
  • genug Platz für Accessoires ist
  • die Box nicht zu gelbstichig ausleuchtet (wirkt billig)

Tipp: Es gibt faltbare Lichtzelte für unter 40  €, z.  B. mit LED-Streifen. Die sind super für Einsteiger.

Hier habe ich mal das ein und dasselbe Fotoset in Gegenüberstellung mit der Canon Kamera bei natürlichem Licht und Softbox.

Mit Fensterlicht

Mit Softbox

Setaufbau: So erzählst du eine Geschichte mit deinen Produktbildern

Ein schönes Produkt ist gut. Ein liebevoller Aufbau macht es besser. Überleg Dir bei jedem Bild: Was will ich zeigen? Und welche Stimmung soll rüberkommen?

Basics für deinen Setaufbau:

  • Hintergrund: schlicht und hell (Holz, Leinwand, Stoff, Fotokarton)
  • Untergrund: neutral oder passend zum Produkt (z.  B. Marmor, Holzoptik)
  • Requisiten: dezent, passend zum Produkt (z.  B. Blumen, Garnrolle, Tasse)
  • Tiefe erzeugen: arbeite mit Ebenen (Vordergrund – Produkt – Hintergrund)

Wichtig: Dein Produkt bleibt der Star. Der Aufbau soll unterstützen, nicht ablenken von Produktbilder! Ich mache immer wieder den Fehler, zuviel zu machen :-).

Du kannst dir von ChatGPT auch helfen lassen. Gib dazu folgenden Prompt ein (passe an und ersetze das was in den eckigen Klammern steht):

Eröffnungsprompt:

Erstelle mir Bildideen für Produktfotos.
Produkt: [Beschreibe dein Produkt kurz]
Stil / Stimmung: [z. B. gemütlich, natürlich, romantisch, modern, verspielt]
Farben / Look: [z. B. helle Pastelltöne, warme Naturtöne, Weiß + Holz, Schwarz + Gold]
Hintergrund: [z. B. Holzbrett, Leinentuch, weißer Karton]
Untergrund: [z. B. Marmoroptik, Holztisch, neutral]
Requisiten, die ich gerne nutzen möchte: [z. B. Blumen, Schere, Tasse, Garnrolle – oder keine]
Wichtig: Das Produkt soll im Bild der klare Mittelpunkt sein. Requisiten nur dezent und ergänzend. Nicht überladend. Es soll im deutschen, rechtlichen Rahmen passen (abmahnsicher).

Bitte schlage mir 5 konkrete Setaufbau-Ideen vor, inklusive:

  • Positionierung des Produkts
  • Welche Requisiten wie und wo liegen
  • Welche Perspektive (z. B. frontal, von oben, 45° Winkel)
  • Welche Stimmung das Bild transportiert

Formuliere die Vorschläge klar, praktisch und einfach umsetzbar.

Zweiter Prompt innerhalb des Chats:

Erstelle zur Visualisierung ein Foto deines [xx]!

Siehe hier ein Beispiel meiner Chatunterhaltung mit ChatGPT an!

Diese kleinen Helfer machen dir das Foto-Leben leichter

Es sind oft die kleinen Tools, die dir beim Fotografieren das Leben vereinfachen und das Bild verbessern können:

  • Handystativ oder Kamerastativ: sorgt für ruhige Bilder, gerade Linie und Positionsfixierung
  • Fernauslöser oder Timer: keine verwackelten Hände
  • Reflektor oder weißes Papier: hellt Schatten auf
  • Diffusor oder dünner Vorhang: macht Licht weicher und verringert Schlagschatten
  • Klebepads, Posterleim, Klammer und kleine Gegenstände zum Unterlegen: fixieren kleine Objekte
  • Rastertape auf Display: hilft beim Bildaufbau

Hier meine Produktipps bei Amazon (Affiliatelinks)

Hier eine Shopping Liste. Die Artikel sind dort zum Teil veraltet, trotzdem siehst Du hier die technischen Details, falls Du neugierig bist. Zur Liste->

Der “Pro-Modus” in Deinem Handy kann hilfreich sein für Deine Produktbilder

Der Pro-Modus auf dem Handy lohnt sich, wenn du kontrollieren willst, wie Dein Bild aussieht, statt Dich auf den Automatikmodus zu verlassen. Für Videos mache ich immer im “Normalmodus”. Dieses Feintuning nervt mich bei der schnellen Erstellung von Videos.

Tipps für den Pro-Modus

1. ISO – Lichtempfindlichkeit
  • Niedrig (100–200) → sauberes Bild, wenig Rauschen
  • Hoch (800+) → helleres Bild, aber wird schnell körnig
    Regel: So niedrig wie möglich, so hoch wie nötig
2. Verschlusszeit (Shutter) – wie lange Licht reinfällt
  • Kurze Zeit (z. B. 1/500) → scharf bei Bewegung (ideal bei Kindern, Sport, Tiere)
  • Lange Zeit (z. 1/10 oder länger) → helles Bild, aber Bewegung verschwimmt
    Regel: Bei Handheld nie unter 1/50, sonst wackelt’s.
3. Weißabgleich (WB) – Farbstimmung
  • Kalt = bläulicher
  • Warm = gelblicher
    → Stell den WB so ein, dass es natürlich aussieht und nicht „zu warm gelb“ oder „zu eisig blau“.
    Tipp: Keine Automatik. Sie springt ständig. Lieber einmal fix einstellen.
4. Fokus (MF) – manuell statt Autofokus
  • Ideal, wenn du nah arbeitest (z. B. DIY, Deko, Hände im Bild)
  • Schieb den Fokus nach vorne oder hinten, bis das Motiv knackscharf ist
    → So verhindert man den nervigen „Pump-Fokus“.
5. Belichtungskorrektur (EV) – Helligkeit feinjustieren
  • Wenn das Bild zu hell → etwas runter (-0.3 bis -1.0)
  • Wenn zu dunkel → leicht hoch (+0.3 bis +1.0)
    → So bekommst du bessere Farben und Details, ohne dass Weißflächen ausbrennen.

Mini-Merksatz:

ISO niedrig – Shutter passend ruhig – WB natürlich – Fokus manuell – EV Feintuning


Beispiel Einstellung

EV: leicht ins Minus (-0.3) für schöne Kontraste
ISO: 100–200
Verschlusszeit: 1/125
Weißabgleich: warm-neutral einstellen
Fokus: Manuell auf Motiv (versuch hier auch mal mit den Abstand zu spielen)

Bildbearbeitung, aber bitte dezent

Bearbeite Deine Bilder, aber übertreib es nicht mit Filtern. Leider fummele ich auch heute noch viel zu viel darum. Es macht aber auch echt Spaß manchmal. Also, behalte Dein Ziel im Blick: Natürlichkeit, Helligkeit, Klarheit.
Apps für Smartphone:

  • Snapseed oder Lightroom Mobile sind super für Kontraste, Schärfe, Weißabgleich
  • Canva eignet sich gut für Text-Overlays und Pinterest-Designs

Bearbeite immer in derselben Farbwelt, damit dein Feed oder Shop einheitlich wirkt.

Beachte noch Rechtliches!

Wenn du deine DIY-Produkte im Onlineshop oder auf Social Media präsentierst, gilt: Zeige deutlich, was genau geliefert wird, insbesondere bei digitalen Dateien. Verwendest Du ein Foto, auf dem dein Produkt + Dekoration zu sehen sind, ohne klarzustellen, dass es sich nur um eine digitale Vorlage handelt, riskierst du eine irreführende Darstellung. Das kann zu Abmahnungen führen. Zeige daher im besten Fall zusätzlich ein Bild, auf dem nur die Datei (z. B. als Mockup auf Tablet/Laptop) erkennbar ist, oder markiere im Bildtext klar „Digital-Download“ oder „Keine physische Ware“. So sorgst du dafür, dass deine Kundinnen wissen, worauf sie sich einlassen und du sicher und professionell unterwegs bist. Siehe meinen Shop als Beispiel: Mein Shop.

Zusammenfassung: weniger Technik, mehr Konzept

Du brauchst also keine High-End-Ausrüstung, um schöne Produktfotos zu machen. Das wichtigste ist dein Blick fürs Detail, ein bisschen Know-how und Übung.


Investiere am Anfang lieber in Licht, einen guten Aufbau und ruhige Hände als in eine teure Kamera, die du kaum nutzt. Und vor allem: Mach Fotos, die deine DIY-Leidenschaft zeigen.

Denn genau das berührt Menschen und bringt sie dazu, dein Produkt zu lieben.

Und erst, wenn Du größere Aufträge hast und so richtig groß werden willst für Vertragspartner, dann kannst Du mehr ausgeben.

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